Referenzen

Nachfolgend seien einige Produktionen genannt, bei denen das Quartett in der derzeitigen Zusammensetzung mitgewirkt hat. Um unterschiedliche Stilrichtungen in unserer Musik besser abgrenzen zu können, treten wir in gleicher Zusammensetzung auch unter dem Namen „United Strings“ auf.


KLANGDENKMAL
für die Opfer des Holocaust
Variationen für Streichquartett
Ein Visum fürs Leben
Ausstellungseröffnung

United Strings:

Dagmar Wahlich  1.Violine
Jürgen Grothe      2. Violine
Andreas Quade   Viola
Jens Naumilkat     Cello

26 Variationen zu einem Thema, über das man sich verbal nur schwer äußern kann. Die Unfassbarkeit und Dimension des Holocaust lässt sich zwar mit Fakten, Daten und Zahlen beschreiben, aber das Leid der Opfer, das Bedauern des Geschehenen, die Konsequenz - auch oder gerade -für das eigene Leben ist schwer zu "fassen". Vielleicht gibt es gerade auch deshalb Musik, denn sie ist "Sprache wo Sprache endet" (R. M. Rilke) und gibt uns die Möglichkeit, ohne verbale Rahmen Gefühl und Ratio zu verbinden, Trauer und Hoffnung ineinander fließen zu lassen und der Opfer auf diese Weise in besonderer Art zu gedenken.

"Das Klangdenkmal für die Opfer des Holocaust" haben 27 Komponisten des Deutschen Komponistenverbandes "gebaut". Das Projekt wurde 1999 nach einem einstimmigen Beschluss im Landesverband Berlin gestartet. Komponisten unterschiedlichster Generationen und künstlerischer Herkunft beteiligten sich. Ausgangspunkt war das Thema eines Liedes von Coco Schumann. Er wurde als Sohn einer jüdischen Mutter verfolgt, in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Dachau deportiert, überlebte und steht heute noch als Musiker auf der Bühne. Das Thema seiner Komposition wurde für die Besetzung eines Streichquartetts bearbeitet und in alphabetischer Reihenfolge nacheinander an alle Mitwirkenden des Projekts gesandt. Jeder Künstler hatte dann die Möglichkeit unter Berücksichtigung des Ausgangsthemas an seinen Vorgänger kompositorisch anzuknüpfen oder unabhängig in eigener Weise fortzufahren. Die Länge des jeweiligen Beitrags sollte ein bis zwei Minuten betragen. Nach zweijähriger Arbeit entstand so, entgegen aller Zweifel ein erstaunlich homogenes, musikalisches Stück Zeitgeschichte von Künstlern der verschiedensten Genre zwischen Jazz, Avantgarde und E-Musik. Ein Werk, in dem Vergangenheit und Gegenwart als Summe persönlichen Erfahrens und subjektiven Erlebens in jeweils eigener künstlerischer Verarbeitung der beteiligten Komponisten zu einem ideellen Ganzen zusammenfließen.


DENKMAL IN FARBE UND KLANG

Fotografisches Gemälde am Ort der Erinnerung

"Die Farben der Erinnerung" hat der finnische Künstler Rax Rinnekangas für eine Ausstellung über Auschwitz festgehalten. Gestern wurde sie in der Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet, ergänzt mit der Aufführung des "Klangdenkmals" nach einem Thema von Coco Schumann. (Foto: Michael Pretis)

 

Pressebeitrag von Marlies Schnaibel

ORANIENBURG • "Verhalte dich ruhig" steht in großen Buchstaben auf einer Wand, darunter liegen die Sachen der entkleideten Häftlinge. Die Schrift ist mit den Jahrzehnten verblasst, die Erinnerung nicht.
Der finnische Schriftsteller, Fotograf und Dokumentarfilmer Rax Rinnekangas hat seine Aufnahmen zur Ausstellung "Die Farben der Erinnerung - Auschwitz 1940 bis 2000" zusammengestellt. Gestern wurde sie in der Gedenkstätte Sachsenhausen von Stiftungsdirektor Günter Morsch eröffnet, erstmals sind die 20 großformatigen Bilder damit außerhalb Finnlands zu sehen, wo mehr als 100000 Menschen die Fotoarbeiten des mehrfach geehrten Rinnekangas sahen, der unter anderem 1989 mit dem finnischen Staatspreis für Fotografie ausgezeichnet worden war.
Rinnekangas irritiert mit seinen Fotos die Betrachter, er gibt damit einen Teil seiner eigenen Irritation weiter. Als er in den 90er Jahren die Orte des Grauens in Auschwitz und Birkenau besuchte, war er selbst überrascht: Sein durch die Medien der vergangenen Jahrzehnte geprägtes Schwarz-Weiß-Bild der Todesorte traf auf eine sonnige, farbenfrohe Gegenwart.
Der Künstler hat deshalb die "Farben der Erinnerung" zusammengetragen und geht darin der Frage nach: Wie weit wird unser Verhältnis zu unmenschlichen Taten von der Erinnerung der heutigen Generation eingefärbt, wenn seit den Tragödien genug Zeit vergangen ist?
Rinnekangas hat seine Momentaufnahmen der Gedenkstätte durch Doppelbelichtungen und Farben verfremdet. Die ausgemergelten Körper der Romamädchen, die Gaskammern, die Öfen der Krematorien, die Berge von Haaren, die Starkstromzäune erfordern auch coloriert vom Betrachter den Mut der Erinnerung und bringen ihn zur Erkenntnis: Das Grauen ist bunt.
Das fotografische Gemälde des finnischen Künstlers lieferte gestern zudem den Hintergrund für die Aufführung eines "Klangdenkmals". Das Berliner Streichquartett "United Strings" aus Berlin spielte das von Lutz Gerlach initiierte und organisierte Musikstück, das Variationen von 26 zeitgenössischen Komponisten auf ein Thema von Coco Schumann vereint. Schumann, der 1924 in Berlin geboren worden war, hat Theresienstadt, Auschwitz und Dachau überlebt. Er zählt heute zu den deutschen Jazz-Größen. Sein melodisches Thema wurde für das "Klangdenkmal", das im vergangenen Jahr uraufgeführt worden war, unterschiedlich umgesetzt. Je etwa zwei Minuten haben die Komponisten, unter ihnen der Mauthausen-Überlebende Oskar Siebert, Siegfried Matthus, Otto Ruthenberg und Christian Steyer, aneinandergefügt, haben das Thema in verschiedenen Genres zwischen Jazz, Avantgarde und E-Musik weitergeführt.
Das Streichquartett spielte bedrückend schön.


CD: Art Connection & Strings - "the secret symphony"

ART CONNECTION:
Lutz Gerlach (Tasteninstrumente)
Lothar Harting (Saxophon / Flöten)
Ralf Kalesky (Gitarren)

UNITED STRINGS
Dagmar Wahlich (1. Violine)
Jürgen Grothe (2. Violine)
Andreas Quade (Viola)
Jens Naumilkat (Violoncello)

Produzent:
Lutz Gerlach für LGM-Records


CD: Der Mond ist aufgegangen

Besetzung:
Volker Schlott (picc, fl, indian-fl,ss,as, acc, marimba, horn-perc, perc)
Thomas Klemm (fl, afl, ts, perc)
Rainer Brennecke (tp, flh)
Jörg Huke (tb, tuba, tp, voc)

Gäste:
Jens Naumilkat (cello, stringarr.)
Dagmar Wahlich (violin 1)
Jürgen Grothe (violin 2)
Andreas Quade (viola)
Jaqueline Pasatu (voc)

Produzent:
FUN HORNS & Ulf Drechsel , ORB

recorded Januar - Juli 1996
Creative Music Studio, Berlin
von Jörg Huke & Thomas Klemm
mixed Jörg Huke & Volker Schlott
mastered Rainer Oleak


CD: Die Maus im Fernrohr

Mitwirkende Musiker, Sänger und Sprecher:
Wolfgang Rieck - Gesang, Gitarre, Meerestrommel, Mundharmonika, Tenorbanjo, 5-string Banjo, Dröthe
Karl Heinz Saleh - Gesang, Gitarren, Bass, Tenorbanjo, Percussion
Fred Saupe - Akkordeon, F-Tuba, B-Tuba
Martin Lillich - Kontrabass
Thomas Riedel - Gesang, Kuh-lisse, Sprecher bei “Wenn ich einmal groß bin”

Streichquartett:
Dagmar Wahlich - Violine 1
Jürgen Grothe - Violine 2
Andreas Quade - Viola
Jens Naumilkat - Cello

Sprecher:
Laura und Leon Saleh - Sprecher bei „Smutjes Lied“
Tianjiao Liu - Sprecherin bei „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“
Anja Piehl - Sprecherin bei „Wenn ich einmal groß bin“

Produktion: Thomas Riedel und Karl Heinz Saleh
Grafik und Gestaltung: Peter Bauer, Rostock

Aufgenommen und gemischt im Studio Riedel / Saleh, Tressow (Meckl.) und im alten Pop-Studio Nalepastraße, Berlin, Januar bis März 2002


CD: Was solln wir noch beginnen

Mitwirkende Musiker:
Heike Kellermann - Gesang, Gitarre, Monochord, Kazoo
Wolfgang Rieck - Gesang, Gitarren, 5-string Banjo, Mandoline, Mundharmonika
Karl Heinz Saleh - Gesang, Gitarren, Bass, Mandoline, Perkussion
Jürgen Beyer - Piano, Keyboard
Fred Saupe - Gesang, Akkordeon, Tuba
Jörg Kokott - Gitarre
Barbara Oelze - Querflöten
Kirstin Lagemann - Oboe
Axel-Glenn Müller - Saxophone, Klarinette, Bassklarinette
Adi Sharon - Fagott
Ulrich Arph - Bass(Titel 14)
Gunnar Rieck - Tenor (Titel 14)

Streichquartett:
Dagmar Wahlich - Violine
Jürgen Grothe - Violine
Andreas Quade - Viola
Jens Naumilkat - Cello